Lernen ist authentisch

Lernen kann ganz einfach sein, bevor ein Gedankenschritt verstanden wurde, kann der nächste noch nicht erfolgen – diese Regel ist die einzige Regel, , um Fortschritte, Verständnis und Bildung zu erreichen, dann macht Lernen Spaß und ist authentisch. 

Um 5 mit 3 zu multiplizieren, benötigt man das Zahlkonzept und ein Verständnis für Addition. 5 sind mehr 2 mehr als 3, und 1+1+1+1+1 ergibt 5.

Auch in Zeiten digitaler Bildung ist Grundwissen nicht obsolet und Kernkompetenzen sind unerlässlich, um sich in der Lebenswirklichkeit  orientieren zu können. Die Kerncurricula der Grundschulen in ihren neuen Fassungen bestätigen, dass Sicherung von Kernkompetenzen von aller größter Bedeutung sind. Um Software und Apps zu bedienen oder gar zu programmieren, muss der Mensch Lesen, Schreiben und Rechnen können. Elementare Zusammenhänge wie z.B. die Photosynthese, das Steuersystem, die soziale Marktwirtschaft, die Idee der Menschenrechte sind grundlegend, um unser Zusammenleben zu definieren. 

Ein gewissen Können benötigt der Mensch und darum ist Lernen notwendig und mühevoll – es gelingt, allerdings muss es Schritt-für-Schritt erfolgen, dann ist, wie gesagt, Lernen ganz einfach. 

Schön ist, wenn das Lernen beim Lernenden anknüpft, ihn in seiner Lebenswirklichkeit abholt und für die Lernziele motiviert. In einer digitalen, schillernden Welt der Apps, Spiele und Serien wäre ein Lernen mit funkelnden Geräten, die den Lernprozess unterstützen, für Kinder und Jugendliche, sicher mehr ansprechend.

Nachmittags kämpfen sie in verschiedenen Skins für Trophäen und Leveln in unterschiedlichen Clans in faszinierenden virtuellen Welten und zwar zu jeder Zeit mit jedermann, um am nächsten Tag bei einer ergrauten Lehrerin, einen Text mit für sie sinnentleerten Elementen von der grünen Tafel in ein staubtrockenes Heft zu schreiben. 

Für sie gilt: Die sinnentleerten Elemente könnten auch per Knopfdruck mit dem Smartphone gegoogelt werden, dafür gibt es keine Belohnungen in Form von Coins, Bewertungen …, dafür hätte man auch ein Tablet, mit dem man den Text abfotografiert und bestenfalls in ein Ordnersystem einsortiert – wozu mit Papier und Heften die Umwelt belasten, die schwere Schultasche tragen und immer Mappen und Zettel verlieren— der Sollbruch mit der Wirklichkeit in der Schule und beim Lernen ist groß- noch verstärkt durch die Corona-Pandemie.

Daher wird eine Schule und ein Lernen der Zukunft   digital mit Apps, Tablets und Belohnungssystemen – erst ein deratiges Konzept wird wieder attraktiv, lohnend und motivierend für unsere Kinder, das heißt aber nicht, das man nur noch Tasten drückt und Lernen nicht mehr mühevoll ist. Auch in diesem Gewand sind die Kernkompetenzen und die Basis, Schritt-für-Schritt zu lernen – es sieht nur teilweise anders aus, um den eben beschriebenen Sollbruch zu verhindern. 

Auch bleibt Lernen ganzheitlich und, um mit Texten zu arbeiten, ist das Schreiben per Hand und das konzentrierte Lesen in Büchern unerlässlich, um dann in den nächsten Schritten die Tablets und Apps bedienen zu können.

Denn Lernen gelingt, sofern es authentisch ist, und dann, wenn kein Lernschritt ausgelassen wurde. Auch in einer digitalen Welt ist das so, nur sollte das Schritt-für-Schritt-Lernen, wie sagt man, einen schillernden Skin haben und mit einem griffigen Belohnungs- und Bewertungssystem arbeiten. 

Lernen muss sich der Lebenswirklichkeit anpassen. Die solide Basis, die Lernsicherheit schafft, kann auch mit modernen Medien erlangt werden. Analog und digital – mit allen Kanälen und Sinnen für eine Zukunft in der Vielfalt des Internets.

Mehr
Beiträge